Sehr geehrter Herr Minister Jäger,
sehr geehrter Herr Landrat Müller,
sehr geehrter Herr Bürgermeister Ewers!
Der Kreisverband der Grünen schließt sich uneingeschränkt dem Aufruf der VVN-BdA Siegen-Wittgenstein an und fordert Sie hiermit auf, alles dafür zu tun, dass diese Provokation unterbleibt!
Verfolgten, die traumatisiert zu uns kommen, um Schutz und Sicherheit zu finden, die zudem aktuell betroffen sind von einem unerträglichen Misshandlungsskandal, nun mit sog. Rechtsrock und all den widerlichen Nazikoketterien zu konfrontieren und in Angst und Schrecken zu versetzen, ist nicht hinnehmbar und hat mit der Wahrnehmung des Grundrechts auf Versammlungsfreiheit nicht das Geringste zu tun!
Hier geht es den Veranstaltern offenbar gezielt darum, Menschen Angst zu machen, die braunen Muskeln spielen zu lassen und Bürgerinnen und Bürger sowie die Polizei einem unkalkulierbaren Risiko auszusetzen.
Ich sage es mal mit Dietrich Bonhoeffer: „Es reicht nicht, den unter die Räder Gekommenen beizustehen, man muss dem Rad selbst in die Speichen fallen.“ Tun Sie das!
Viele Grüße,
Peter Neuhaus
Sprecher Kreisverband Grüne Siegen Wittgenstein
Der Aufruf der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten
VN-BdA Siegerland-Wittgenstein
c/o Marienborner Str. 16
57074 Siegen
E-Mail: vvn-bda@gh-siegen.de
Web: www.vvn-bda-siegen.de
Sehr geehrter Herr Landrat Müller,
sehr geehrter Herr Bürgermeister Ewers,
wir fordern Sie auf, mit allen Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln das für September 2015 angekündigte Festival „Feuer & Eis“ mit Rechtsrock- und Grauzonebands auf dem Kasernengelände in Burbach in unmittelbarer Nachbarschaft der Zentralen Unterbringungseinrichtung für Geflüchtete zu verhindern. Diese Provokation ist ungeheuerlich und darf von uns allen nicht hingenommen werden.
Die Sicherheit der Geflüchteten auf dem Kasernengelände kann nicht gewährleistet werden. Es existiert nur eine Zufahrtsstraße zum Gelände. Alle Besucherinnen und Besucher des Festivals müssten unweigerlich an der Unterbringungseinrichtung vorbeigehen oder -fahren. Konflikte sind vorprogrammiert.
Der Veranstalter mag sich Mühe geben, die Veranstaltung zu entpolitisieren. Er selbst ist nicht unpolitisch, und ähnliche Festivals ziehen regelmäßig Menschen aus dem Lager der extremen Rechten an. Beleg genug dafür ist schon die vorauseilende Ankündigung des Festivalmachers, auf zu erwartende rechte Symbole reagieren zu wollen. Der nun bekannt gegebene Veranstaltungsort wird diese Szene jedoch erst recht auf den Plan rufen, und alle Bekundungen im Vorfeld werden wirkungslos bleiben. Dessen können wir uns sicher sein. Alkohol wird sein Übriges tun.
Das Festival muss verhindert werden. Wir müssen verhindern, dass weiter Benzin in eine angespannte Situation gegossen wird. Dass rechte Bauernfänger Kapital aus einer Stimmung der Verunsicherung schlagen können. Dass Burbach erneut mit einem Skandal in die Schlagzeilen gerät. Und vor allem müssen wir verhindern, dass die Sicherheit der Menschen, die gezwungen sind, in der ehemaligen Siegerlandkaserne zu leben und unserer Hilfe und Solidarität bedürfen, gefährdet wird.
Werden Sie bitte tätig und wirken Sie mit den Sicherheitsbehörden auf ein Verbot der Veranstaltung hin.
Mit freundlichen Grüßen
VVN-BdA Siegerland-Wittgenstein
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